
6. Juni 2025 Schwarzes Kreuz feiert: 100 Jahre Ehrenamtliche Begleitung im Vollzug
1925 gründete der Jurist Johannes Muntau in Celle das heutige „Schwarzes Kreuz Christliche Straffälligenhilfe e.V.“, mit einer damals wegweisenden Idee: Ehrenamtliche sollten Gefangene begleiten und ihnen helfen beim Weg zurück in die Gesellschaft. Eine gezielte Förderung des Ehrenamts in der Justiz – was heute selbstverständlich erscheint, war damals eine Pionierleistung.
Ein Jahrhundert ehrenamtliche Begleitung von Menschen in Haft, und das bundesweit: Das Schwarze Kreuz feiert dieses Jubiläum am Sonnabend, den 28. Juni.
Arbeitsbereiche
Das Schwarze Kreuz Christliche Straffälligenhilfe e.V. hilft von Anfang an Menschen, die straffällig geworden sind. Sein Anliegen ist es, Inhaftierte auf ihrem Weg in ein Leben ohne Straftaten zu unterstützen und so neues Leid und neue Opfer zu verhindern.
Ein Schwerpunkt sind Briefkontakte zwischen Ehrenamtlichen und Inhaftierten. Sie sollen den Inhaftierten Stabilität und Lebensmut geben, damit sie es nach der Haft leichter haben, „draußen“ wieder Fuß zu fassen. „Mit dem Briefkontakt kann ich in meinem kaputten Leben aufräumen“, schreibt ein Inhaftierter aus Sachsen-Anhalt.
Darüber hinaus gibt es regionale Arbeitskreise in verschiedenen Städten. Zur Arbeit gehören auch verschiedene Projekte wie eine Weihnachtspaketaktion oder ein Kalender für Inhaftierte. Die Geschäftsstelle in Celle begleitet und berät aktuell rund 640 Ehrenamtlichen und Mitglieder sowie die Inhaftierten. Besonders wichtig ist dem Schwarzen Kreuz die – überwiegend digitale – Aus- und Weiterbildung der Ehrenamtlichen: „Wer die Besonderheiten der Gefängniswelt nicht kennt, kann unter Umständen mehr schaden als helfen“, so Ute Passarge, Ehrenamtskoordinatorin.
Zum Schwarzen Kreuz gehört auch die Celler Anlaufstelle „Projekt Brückenbau“. Sie betreut straffällig gewordene Menschen in der Region. Das Schwarze Kreuz arbeitet konfessionsübergreifend und ist Mitglied in den Diakonien in Niedersachsen und Sachsen, ebenso in der EBET. Die Arbeit wird überwiegend durch Spenden ermöglicht.
Neue Geschäftsführung
Seit Januar 2025 ist Daniel Gröger neuer Geschäftsführer. Am 28. Juni wird er im Gottesdienst auch in sein neues Amt eingesegnet. Der evangelische Theologe hat in Hamburg studiert und lebt in Uelzen. Zuvor war er als Bildungsmanager für Soziale Arbeit, Pädagogik und Gesundheitsmanagement an einer privaten Hochschule tätig. Am Schwarzen Kreuz schätzt er besonders die enge Verzahnung von Theorie und Praxis des Glaubens: „Für mich muss Glaube in der unmittelbaren Hilfe für Menschen sichtbar sein.“
Mehr zum Schwarzen Kreuz, zur Geschichte und zum Festprogramm, finden Sie unter: naechstenliebe-befreit.de/
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